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„Ziemlich beste Freunde“

Der erfolgreichste französische Film ist „Ziemlich beste Freunde“ und stammt aus dem Jahr 2011. Der Film basiert auf der Autobiographie Le second souffle von Philippe Pozzo di Borgo, der seit einem Paragliding Unfall im Jahre 1993 Hals abwärts gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Philippe ist sehr wohlhabend und auf der Suche nach einer neuen Pflegekraft. Da die Bewerber wissen, dass sie ein gutes Gehalt erwartet, dauert es auch nicht lange, ehe sich etliche Männer an seinem Schreibtisch einfinden. Aber genau der Mann, der so am wenigsten den Eindruck macht als könnte er für die Arbeit geeignet sein, erhält die Stelle und das, obwohl er sie eigentlich gar nicht will und doch nur eine Bestätigung für das Arbeitsamt braucht, damit er weiterhin sein Arbeitslosengeld beziehen kann.

Es handelt sich um Driss. Driss kommt aus den berüchtigten Vororten und passt so gar nicht in die feine Welt in der Philippe verkehrt. Dazu kommt, dass Driss Schwarz ist, ein Aspekt, der in der Welt von Philippe noch immer auf Abneigung trifft.

Entgegen aller Vorurteile freut sich Philippe über Driss, an dem er besonders seine freche Art schätzt. Als Driss am nächsten Tag hört, dass er die Stelle bekommt, kann er es nicht fassen. Aber schon nach einer kurzen Zeit zeigt Driss, dass in ihm ein toller Pfleger steckt und die beiden Männer lernen die Welt des Anderen kennen.
Dem Zuschauer bekommt die Unterschiede der beiden Männer deutlich, aber auf charmante Art und Weise präsentiert.

Auf der einen Seite ist Driss, der vorbestrafte Draufgänger, der sich über einige Hobbys von Philippe nur amüsieren kann. Zum Beispiel in dem Moment, wo sie eine Oper besuchen und ein Mann in einem Baumkostüm beginnt zu singen.

Auch Philippe´s Faible für Kunst findet Driss mehr als eigenartig. So kann er es nicht glauben, dass Driss 30.000 Euro für eimn Gemälde ausgeben will, dass laut Driss nach Nasenblut aussieht. Als er dann hört, dass das Gemälde sogar mehr als 40.000 Euro kostet und Philippe bereit ist das zu zahlen, versteht Driss die Welt nicht mehr.

„Ziemlich beste Freunde“ ist aber mehr als der Unterschied zweier Personen. Am Ende geben sich beide sehr viel. So lernt Driss die Kunst kennen und malt sogar ein Bild, das Philippe ohne sein Wissen verkauft.

Und Driss zeigt, dass er tatsächlich der Charmeur ist, den er von Anfang an gibt. Nicht nur seine vielen Flirtversuche belustigen Philippe und die Zuschauer. Am Ende sorgt er dafür, dass Philippe seine Brieffreundin Éléonore in einem Restaurant trifft und verschwindet aus Éléonore´s Leben.

„Ziemlich beste Freunde“ ist eine Komödie, die sich traut die Unterschiede zweier Menschen aus unterschiedlichen Welten darzustellen. Viele Menschen machen lieber einen großen Bogen um Menschen, die vorbestraft sind und nur wenige Personen haben Phillipe´s Mut.

Wer „Ziemlich beste Freunde“ ansieht, der lernt ein Duo kennen, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Der reiche, aber querschnittsgelähmte Phillipe und der mittellose aber stets lachende Driss. Am Ende ergänzen sich beide hervorragend und werden tatsächlich „Ziemlich beste Freunde“.